Geschichte des Vereines
Der Weltkrieg 1914-1918 ging im Monat November des Jahres 1918 zu
Ende. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie zerfiel, die
Demokratische Republik (Deutsch-Österreich) Österreich
in der heutigen Größe und geographischen Lage wurde geschaffen.
Die Kriegsfronten an den Grenzen der Monarchie und im Feindesland
zerbrachen und lösten sich auf. Tausende Frontsoldaten strömten
in die Heimat zurück, alle Personenzüge und Gütertransporter
waren überbesetzt, sogar auf den Trittbrettern und Dächern
der Waggons wurde Platz genommen, und so mancher blieb auf der Strecke.
Anders war es an der Südfront in Italien, dort mußten
beim Zusammenbruch noch viele Österreicher in die italienische
Kriegsgefangenschaft wandern und ein volles Jahr nach Kriegsende
als Kriegsgefangene ihr Leben verbringen.
Eine sehr positive Nachwirkung des Weltkrieges im kameradschaftlichen
Sinne war die Gründung der Kameradschaftsverbände. Es
ist nicht abzuleugnen, daß die Kameradschaft, die uns im Krieg
zwangsläufig geprägt hatte, oft zur echten Freundschaft
führte und manchen Menschen toleranter und kameradschaftlicher
werden ließ, als er vorher gewesen war. Dies zeigte sich nach
einiger Zeit nach dem Kriege auch in der engeren Heimat. In der
eigenen Gemeinde bestand noch kein Kameradschaftsbund, aber manche
Kriegsteilnehmer nahmen Verbindung mit den Nachbargemeinden auf,
wo bereits Veteranenvereine bestanden, und traten dort als Mitglied
bei. Das waren Pioniere des Kameradschaftsgedankens, die dann bei
der Gründung des Kameradschaftsbundes in der eigenen Gemeinde
aktiv mitwirkten.
Der Kameradschaftsbund Hofstetten-Grünau und Umgebung wurde
im Jahr 1925 gegründet. Als Gründungsmitglieder sind uns
in Erinnerung: Altbürgermeister Alois Sperr, Kammerhof; Fabriksdirektor
Josef Schindler, Mainburg; Gastwirt Jakob Hahnreich, Hofstetten;
Gastwirt J. Gansberger, Weinburg; Johann Dirnberger, Bauer in Plambacheck;
Karl Humpelstetter, Hofstetten; Franz Geyer, Hofstetten und Ferdinand
Thanner, Grünsbach. Josef Schindler war langjähriger Obmann,
Jakob Hahnreich langjähriger Kommandant. Der Verein hatte zirka
140 - 150 Mitglieder und war ziemlich aktiv. Nach einjährigem
Bestand wurde schon eine Vereinsfahne angeschafft und feierlich
geweiht. Zur Belebung des Vereinslebens in der Gemeinde wurde durch
Kameradschaft und Geselligkeit viel beigetragen. Alljährlich
wurde auch eine Wallfahrt nach Maria-Dreieichen veranstaltet, als
Dank für die gute Heimkehr aus dem Kriege.
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