Geschichte des Vereines (2)
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurden
Mitglieder des Vereines zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Das
Interesse am Vereinslebens wurde durch den Kriegsausbruch ziemlich
beeinträchtigt, der Mitgliederstand schrumpfte, und als die
Besatzungsmacht ins Land kam, war die Auflösung des Kameradschaftsbundes
vollständig.
Die Besatzungszeit dauerte von 1945 bis 1955. Während dieser
Zeit war es schwierig, an die Gründung eines Kameradschaftsbundes
heranzugehen. Es mußten eine Zeit der Beruhigung und des Wiederaufbaues
und vor allem der Staatsvertrag und der Abzug der Besatzungsmächte
abgewartet werden. Erfreulich war es, daß immer wieder von
Kriegsteilnehmern der Wunsch geäußert wurde, neuerlich
einen Kameradschaftsbund zu gründen. Hie und da gab es Gruppenbesprechungen.
In diesem Sinne haben auch Kameradschaftsfunktionäre wie der
Bezirksobmann Hans Tod aus Rabenstein beim damaligen Bürgermeister
vorgesprochen, weitere Zusammenkünfte fanden statt. Daraufhin
hat Bürgermeister Burmetier die Kriegsteilnehmer für Sonntag,
den 24. Mai 1959, um 9.30 Uhr in das Gasthaus Hahnreich (Bahnhofrestauration)
zu einer Versammlung eingeladen, bei der die Gründung eines
Kameradschaftsbundes auf der Tagesordnung stand. Der Vorsitzende
konnte eine große Anzahl von Kriegsteilnehmern sowie als Funktionäre
des Kameradschaftsbundes Herrn Hauptbezirksobmann H. Schöggl
aus Groß-Sierning, Hauptbezirksobmann Baumann aus Mank und
Bezirksobmann Hans Tod aus Rabenstein freundlichst begrüßen.
Die Redner behandelten die Statuten des Kameradschaftsbundes, erinnerten
an die so oft sehr gute Kameradschaft im Krieg an den Fronten, sprachen
über das gegenwärtige Zeitgeschehen und appellierten an
die Anwesenden, sich im Kameradschaftsbund zusammenzuschließen,
um die Kameradschaft neu zu beleben. Es gab Anfragen, die strikte
beantwortet wurden, Probleme wurden sachlich und im kameradschaftlichen
Sinne diskutiert. Es folgte eine Abstimmung, bei der die Gründung
des Ortsverbandes Hofstetten-Grünau ohne Gegenstimme beschlossen
wurde. Im Anschluß daran fand die Funktionärswahl statt.
Zum Obmann wurde einstimmig gewählt Altbürgermeister Franz
Grasl, Anton Steinkogler zum Obmannstellvertreter, Leopold Suck
zum Schriftführer, Herbert Geyer zum Schriftführerstellvertreter,
Franz Geyer zum Kassier und Franz Mayer zum Kassierstellvertreter.
Alle Gewählten nahmen die Funktionen an.
Zweck des Vereines ist es, die Kameradschaft in den eigenen Reihen
zu pflegen, den Wehr- und Heimatgedanken sowie die Vaterlandsliebe
zu fördern und zu stärken, ferner an der Ehrung toter
Soldaten teilzunehmen. Kamerad Obmann Franz Grasl legte nach einem
Jahr Funktionärstätigkeit die Obmannstelle zurück.
Die Neuwahl machte Kamerad Anton Steinkogler zum neuen Obmann, der
diese Funktion von 1960 bis 1983 ausübte. 1983 legte er krankheitshalber
die Obmannstelle zurück und wurde einstimmig zum Ehrenobmann
gewählt, ihm gebühren Anerkennung und Dank. Bei der anschließenden
Neuwahl wurde Kamerad Alois Grünbichler einstimmig zum Obmann
gewählt, der die Wahl auch annahm. Den Höchststand an
Mitgliedern hatte der Verein mit 140 - 150 Kameraden. Von der Gründung
1959 bis 1984 haben wir 68 Kameraden mit Ehrengeleit auf unserem
Friedhof beerdigt. Mitgliedertiefststand war 1983 mit 78 Kameraden.
Gegenwärtig zählen wir durch die Aufstockung mit neuen
Mitgliedern (Reservisten) 119 Kameraden und 23 unterstützende
Mitglieder.
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